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AHO Aktuell - 24.09.1999

Resistenzen: Weniger Gyrasehemmer in Dänemark


(aho/a-t) Um die zunehmenden Resistenzen gegen Antibiotika
einzudämmen zieht Dänemark jetzt die Notbremse. Offensichtlich
besteht kein Vertrauen mehr in Appelle an die Humanmedizin,
Antibiotika gezielt zu verwenden. Druck wird jetzt über die
Kostenschiene erzeugt: Gyrasehemmer – in der Veterinärmedizin
als Baytril oder Marbocyl bekannt - werden von dänischen
Krankenkassen nicht mehr generell, sondern nur noch unter
bestimmten Voraussetzungen erstattet.

Vor allem durch neue Präparate, die hierzulande mit aggressiven
Schlagzeilen in humanmedizinischen Fachzeitschriften wie
"Die Breitseite gegen Atemwegsbakterien" (VAXAR-Werbung:
z.B. Ärzte Zeitung vom 20./21. Februar 1998) oder "1fach
einsteigen bei Atemwegsinfektionen" (TAVANIC-Werbung:
z.B. Ärzte Zeitung vom 30. März 1998) für ein erweitertes
Indikationsspektrum beworben werden, besteht nach Ansicht
der zuständigen dänischen Kommission ein besonders grosses
Missbrauchs- und Resistenzpotential. Diese Produkte werden in
der ambulanten Versorgung bei Sinusitis, Bronchitis, Pneumonie
und anderen Infektionen verwendet. Dabei sind "Gyrasehemmer
für solche Infektionen nie Mittel der ersten Wahl" (Scrip 2456,
1999, 5).

Auch für andere Antibiotikagruppen werden einschränkende
Massnahmen wegen nicht therapeutisch begründbarer
Verbrauchssteigerungen erwogen, ferner ein generelles Verbot
für Gyrasehemmer in der Nutztierhaltung.

Quelle:

Vorbild? Verordnungsbeschränkung für Gyrasehemmer,
blitz-a-t , (arznei-telegramm) vom 28. Juli 1999


 



 

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