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AHO Aktuell - 09.09.1999

Mutterkorn: Belastetes Getreide verschneiden


Das Mutterkorngift beeinträchtigt insbesondere die
Blutversorgungder herzfern gelegenen Organe und
Gewebe. Gelegentlich sichtbar bei Ferkeln als
abgestorbene Schwänze und Ohren. Beim
Mastschwein stehen eine reduzierte Mastleistung und
Verhaltensstörungen wie Aggressivität oder
Kannibalismus im Vordergrund.

Wirtschaftseigenes Getreide, das der Landwirt als
Mähdruschgetreide ohne weitere Reinigung verfüttert,
muss sorgfältigst geprüft werden. Hier ist ein
Mutterkornbesatz dann leicht zu erkennen. Da das
Gewicht von Mutterkörnern erheblich schwanken kann,
ist das Einschätzen des Mutterkornbesatzes nicht einfach.
Insbesondere Mutterkornsklerotien, die auf Gräsern
gewachsen sind, sind sehr klein. Es muss deshalb eine
Getreidemenge von mindestens 2 kg untersucht und der
enthaltene Mutterkornanteil exakt erfasst werden.

Bei Mehlen oder Mischfutter hilft in der Regel nur eine
Laboruntersuchung auf Mutterkorngifte (Alkaloide), da
letztlich nicht der Gehalt an Mutterkorn, sondern
die in ihm enthaltenen Alkaloide (Gifte) für mögliche
Leistungseinbussen verantwortlich sind. Eine
Untersuchung wird aber dadurch erschwert, dass für
diese Gifte kein Grenzwert festgelegt wurde, der die
Beurteilung anhand des Gewichtes der
Mutterkornsklerotien ablösen könnte. Zudem besteht kein
sehr enger Zusammenhang zwischen Mutterkorn- und
Alkaloidgehalt.

Der Landwirt sollte deshalb durch Verschneiden seines
belasteten Getreide mit unbedenklichen Partien unter
den Grenzwerten von 1 g / kg Handelsgetreide bzw. 2,5
g / kg hofeigenes Getreide bleiben. Mutterkornspezifische
Gesundheitsprobleme sind dann nicht zu erwarten.

Quelle
Meyer, A.: Beeinflußt ein erhöhter Mutterkornbesatz in
Futter die Mastleistung? DGS – Magazin, Woche 35 /
1999 S. 38 – 39

Hintergrund Mycotoxine:
http://www.animal-health-online.de/drms/myco1.htm
http://www.animal-health-online.de/drms/myco.htm



 



 

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