Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 04.09.1999

Güllegas: Unbedingt für frische Luft sorgen


(aho) Güllegas entsteht durch bakterielle Zersetzung von Kot
und Urin. Es handelt sich um ein Gemisch von mehr als 150
Substanzen. Besonders giftig ist Schwefelwasserstoff, gefolgt
von Ammoniak, Methan und Kohlendioxid. Güllegas reizt die
Schleimhäute, es kommt zum Lungenödem. Daneben wird die
Zellamtmung blockiert.

Das Krankheitsbild zeigt sich bei Kälbern und Rindern als Husten,
Atemnot, Tränenfluss, Nasenausfluss, Speicheln, Schäumen,
Zittern, Krämpfen und Bewusstlosigkeit. Das Krankheitsbild kann
mit der Hinrindennekrose und einer Lungenentzündung
verwechselt werden. Bei der Sektion findet man dunkles Blut,
schwarzer Darminhalt und eine grünliche Verfärbung des
Gewebes.

Ab einer Konzentration von 0.1 ppm Schwefelwasserstoff kann
ein Geruch „wie von faulen Eiern“ gerade wahrgenommen
werden. Die Wirkung von Güllegas ist konzentrationsabhängig:
10 ppm Schwefelwasserstoff: Reizung der Schleimhäute,
chronische Vergiftungen sind möglich, 30 ppm: Geruch
unangenehm,100 ppm: Bindehautentzündung, Atemnot, Husten,
150 ppm: Lähmung der Geruchsnerven, 400 ppm: Schwere
Symptome, Bewusstlosigkeit, Tod, 1000 ppm: Tod durch
Atemlähmung innerhalb weniger Minuten.

Eine spezifische Behandlung ist unbekannt. Es muß sofort für
sehr viel frische Luft gesorgt werden.

Quelle:
H. Nägeli , 1999, Klinische Toxikologie – Wiederkäuer,
Homepage: Institut für Veterinärpharmakologie und –
toxikologie, Zürich



 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de