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AHO Aktuell - 01.09.1999

Schlachtvieh: Schonender Umgang ist Verbraucherschutz


(aho) Bakterielle Endotoxine bilden mit Eiweißen und
Fettverbindungen die äußere Membran (Hülle) der meisten gram –
negativen Bakterien (z.B. Coli – Bakterien). Obwohl sich die
Endotoxine von Bakterienart zu Bakterienart unterscheiden ist
doch der toxische Anteil, das sogenannte Lipoid A, bei allen
Endotoxinen gleich. Dies erklärt, warum Endotoxine verschiedener
Herkunft im Organismus gleiche schädigende Wirkung entfalten.
Man findet Endotoxine beim gesunden Schwein in gewaltigen
Mengen im Darm, wo sie durch die normale bakterielle Aktivität
im Darm entstehen. Ebenso werden Endotoxine freigesetzt,
wenn durch eine antibiotische Behandlung gram – negative
Bakterien zerstört und die endotoxin – haltigen
Bakterienmembranen zerfallen. Erst wenn die Darmwand durch
stress – und krankheitsbedingte Durchblutungsstörungen
geschädigt wird, können Endotoxine bzw. gram – negative
Bakterien im Blutkreislauf auftauchen. Ein typisches Stress -
Geschehen ist der Transport zum Schlachthof.
Mit dem Transport von Schlachtschweinen verbundene
Belastungen führen zumindest bei einigen Tieren zu einer
erhöhten Übergang von Endotoxinen aus dem Darm in den
Blutkreislauf. Insbesondere bei längeren Transporten, ist mit
erhöhten Endotoxinkonzentrationen im Blut zu rechnen. Da
Endotoxine auch den Übergang von Bakterien aus dem Darm
fördern, ist eine Besiedlung mit für den Konsumenten gefährlichen
Darmkeimen (Coli, Salmonellen) möglich. Deshalb ist bei der
Gestaltung von Schlachttiertransporten neben den Fragen des
Tierschutzes auch der Aspekt des Verbraucherschutzes zu
beachten.

Quelle:
B.-A. Zucker und M. Krüger:
Auswirkungen von Transportbelastungen auf den Endotoxingehalt
im Blut von Schlachtschweinen; Berl. Münch. Tierärztl. Wschr.
111, 208-210 (1998)

 



 

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