Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 29.08.1999

Schweinepraxis: Econor® nicht mit Salinomycin kombinieren


(aho) Seit einigen Wochen wird Econor®, eine neu entwickelte
Arzneimittelvormischung für die Anwendungsgebiete
Schweinedysenterie und Pneumonie auf dem deutschen Markt
angeboten. In einer Studie an der Tierärztlichen Fakultät der
Ludwig Maximilian Universität, München, wurde überprüft, ob
ECONOR® (Wirkstoff: Valnemulin ) mit dem Leistungsförderer
Salinomycin-Na kombiniert werden kann. Von der dem
Valnemulin verwandten Substanz Tiamulin ist bekannt, dass
in einer Kombination mit Salinomycin-Na Vergiftungserscheinungen
auftreten.

Dazu wurden je 6 Schweine einer stressempfindlichen Rasse
in 4 verschiedene Fütterungsgruppen aufgeteilt. Eine Gruppe
erhielt nur ein Schweinemastfutter, bei der zweiten Gruppe war
dem Futter 60 ppm Salinomycin-Na als Leistungsförderer
zugegeben und die restlichen zwei Gruppen wurden mit je
60 ppm Salinomycin-Na und Valnemulin in einer Dosierung
von 94 ppm bzw. 400 ppm über vier Wochen gefüttert.
Dieser Versuchsaufbau wurde sowohl mit Schweinen von ca.
70 - 80 kg Kgw als auch in gleicher Weise mit Tieren von 30
- 45 kg Kgw durchgeführt. Dabei wurden alle Schweine zweimal
täglich klinisch untersucht und die Futteraufnahme registriert,
wöchentlich das Körpergewicht ermittelt und in definierten
Zeitabständen Blut entnommen und im Labor untersucht.

Bei verendeten oder euthanasierten Schweinen schloss sich
eine Sektion und histologische (feingewebliche mikroskopische )
Untersuchung an. Am Versuchsende wurde bei allen übrigen
Schweinen eine histologische Untersuchung der Leber, der
Herz- und der Skelettmuskulatur vorgenommen.

Es trat eine ähnlich der von Tiamulin her bekannten Inkompatibiliät
des Leistungsförderers Salinomycin-Na mit dem zu testenden
Valnemulin auf. Der Schweregrad einer Intoxikation ( Vergiftung),
die v.a. durch klinische und blutenzymatische Befunde und
weniger durch histologisch belegbar auftretende Gewebeschäden
deutlich wurde, korrelierte dabei mit der Dosierungshöhe an
Valnemulin. Eine Aussage über ein unterschiedliches
Vergiftungspotential in den beiden verschiedenen Gewichtsklassen
der Schweine läßt sich nicht definitiv erbringen. Vor allem in den
hochdosierten Valnemulin-Gruppen war die Futteraufnahme auf
Grund geringer Schmackhaftigkeit des Wirkstoffs herabgesetzt.

Quelle:
Fischäss, CG.: Klinische Untersuchungen zur Kompatibilität des
neuentwickelten Pleuromutilinderivates Valnemulin mit dem
Leistungsförderer Salinomycin-Na bei gleichzeitiger Applikation in
einem Mastfutter für Schweine,
Dissertation, Tierärztliche Fakultät der Ludwig Maximilian
Universität, München, SS 1998

 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de