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AHO Aktuell - 26.08.1999

Mastitis: Schwere Erkrankungen nehmen zu


(aho) Während Streptokokken und Staphylokokken
insbesondere über den Strichkanal und E. coli
(Colibakterien) haematogen, dass heisst mit dem Blutstrom
übertragen werden, entstehen Infektionen mit Actinomyces
pyogenes durch Verletzungen. In diesem Zusammenhang
wies Prof. Bostedt anläßlich einer Tagung darauf hin, dass
Euterinjektoren bei unsachgemäßem Einführen die
Keratinschicht des Strichkanals verletzen und so eine
Euterentzündung hervorrufen können.

Obwohl bei 25% der Zellzahlerhöhungen kein Mastitiserreger
nachgewiesen werden kann, werden Euterinjektoren schon
bei leichtesten Sekretveränderungen ohne jede Diagnostik
vom Landwirt eingesetzt. So trifft der Tierarzt immer häufiger
auf vorbehandelte Mastitiden, was zunehmend eine gezielte,
mastitisart – und erregerspezifisch bezogene Therapie
erschwert. Die chronisch – rezidivierende Mastitis mit
wachsender Gefahr einer Selektion resistenter Keime
ist eine bedeutsame Folge dieses Missstandes.

Weiterhin ist zu beobachten, dass klinisch schwere - oft
unheilbare - Fälle von akuten Mastitiden wieder an
Bedeutung gewinnen. Hier sind insbesondere Colibakterien
(E. coli var. haemolytica), toxinbildende Staphylokokken
(Staph. aureus), Streptokokkus uberis, Pseudomonaden,
Klebsiellen, Actimomyces pyogenes sowie Hefen beteiligt.
Häufig sind es Mischinfektionen. Eine Änderung ist nur
dann zu erreichen, wenn strengere Maßstäbe an die
Verabreichung von Antibiotika angelegt und die Hygiene
bei der Milchgewinnung verbessert werden.

Quelle: Prof. Hartwig Bostedt, Justus - Liebig – Universität,
Gießen, Vortrag ”Zur Therapie der Mastitis aus klinischer
Sicht” ”, AfT - Symposium: Verdrängte und vernachlässigte
Probleme der Tiergesundheit am 12. – 13.04.99 in
Wiesbaden – Naurod

 



 

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