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AHO Aktuell - 16.08.1999

BSE durch Wachstumshormone?


London (agrar.de) - Nach wie vor ist nicht vollständig geklärt, welchen
Ursprung die Rinderseuche "BSE" hat und ob ein konkreter Zusammenhang mit
der Creutzfeld-Jakob-Erkrankung beim Menschen besteht.

Lange Zeit haben Experten gemutmaßt, dass die Rinderseuche BSE durch eine
ähnliche Erkrankung bei Schafen ('Scrapie') auf dem Weg hygienisch
unzureichender Futtermittelherstellung aus diesen Tieren auf die Rinder
habe überwechseln können.

Nun meldet die britische Zeitung 'The Observer' eine neue Theorie: Extrakte
aus Hirndrüsengewebe, die zu Zuchtzwecken verwendet worden seien, hätten
der Rindererkrankung zum Ausbruch verholfen.

Infektiologen einer Londoner Klinik sowie von der Universität Cambridge
sehen in der Verwendung von Hormonpräparaten bei Rindern die eigentliche
Ursache. Man habe versucht, so die Forscher, bei besonders ertragreichen
Milchkühen gleich mehrere Eizellen zu Zuchtzwecken heranreifen zu lassen.
Dazu sei den Tieren Wachstumsstoffe aus Hirnanhangdrüsen toter Rinder
verabreicht worden. Durch die Injektionen seien Erreger einer bei Rindern
natürlicherweise vorkommenden, jedoch sehr seltenen Erkrankung auf andere
Tiere derselben Art übertragen worden und hätten so die Seuche ausgelöst.

Es gebe eine Parallele zu einer Reihe von Todesfällen infolge von
Creutzfeld-Jakob-Erkrankungen: In den siebziger Jahren erhielten in den USA
und Großbritannien Kinder, die unter Zwergwuchs litten, ebenfalls
Wachstumshormon-Präparate aus Hirnanhanggewebe Verstorbener. Zwar konnte
damit der Minderwuchs erfolgreich behandelt werden, doch in den achtziger
Jahren häuften sich die Todesfälle infolge Creutzfeld-Jakob-Erkrankungen
unter den so therapierten Patienten.


 



 

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