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AHO Aktuell - 20.06.1999

BfT: Forschungsanreize erhalten

BfT SPECIAL Nr. 17 Juni 1999


(BfT) Ab dem 1. Januar 2000 wird es grundsätzlich nicht mehr möglich
sein, pharmakologisch aktive Substanzen in Tierarzneimitteln für
lebensmittelliefernde Tiere einzusetzen, wenn dafür keine
Rückstandshöchstmenge festgelegt ist. Die aufwendigen und teuren
Untersuchungen zur Festlegung einer solchen Höchstmenge können
aus wirtschaftlichen Gründen nicht immer durchgeführt werden.
Deshalb muss mit einem Verlust bisher verfügbarer Tierarzneimittel
gerechnet werden.

Die Industrie und andere wichtige betroffene Gruppen wie z. B.
Tierärzte bemühen sich, europäische Lösungen zu finden, mit denen
die breite Versorgung mit Tierarzneimitteln gesichert werden kann.

Die Tiergesundheitsindustrie strebt Erleichterungen bei den
Anforderungen an die Zulassungsdossiers, insbesondere bei
Produkten oder Indikationen für ökonomisch weniger bedeutsame
Lebensmitteltierarten, z. B. Fische und Pferde an. Des weiteren wäre
ein Verwertungsschutz für die Unterlagen des Erstantragstellers ein
wichtiger Anreiz, Rückstandshöchstmengenverfahren zu beantragen.

Dies gilt vor allem auch für die Regelung bei Pferdearzneimitteln.
Für Sportpferde wird derzeit europäisch allerdings ein Weg favorisiert,
der über Pferdepass, Mikrochipkennung und Wartefristen die
Lebensmittelsicherheit garantieren soll.

Als eine "Aufweichung" beurteilt die Tiergesundheitsindustrie die von
anderer Seite geforderte Erleichterung bei der Umwidmung von
Tierarzneimitteln sowie das Prinzip der automatischen gegenseitigen
Anerkennung von Zulassungen. Dies könnte dazu führen, dass ein
Tierarzt in Deutschland z.B. ein Fischarzneimittel in einem EFTA-
Mitgliedstaat bestellen und hier anwenden könnte, einem
Unternehmen oder professionellen Vertreiber von Arzneimitteln wäre
der Vertrieb jedoch nicht gestattet. Nach deutschem Arzneimittelrecht
ist dies bereits möglich.

Insgesamt befürchtet man, dass aufgrund solcher Regelungen der
wirtschaftliche Anreiz für die Industrie, innovative Wirkstoffe für
"minor species" zu entwickeln, weiter sinkt. Das hätte zur Folge,
dass ein bereits befürchteter Therapienotstand bei landwirtschaftlichen
Nutztieren sich verschärfen würde.

Weitere Hintergrundinformationen erhalten Sie hier.

Hier geht es zum Bundesverband für Tiergesundheit (BfT)
oder schreiben Sie dem BfT ein e-mail.


 



 

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