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AHO Aktuell - 18.02.1997

Salmonellen beim Schwein sollen systematisch bekämpft werden

BgVV legt Ergebnisse eines bundesweiten Monitorings vor.


Neben Eiern und Geflügel stellen Schweine eine, wenn auch untergeordnete
Quelle für Salmonellenerkrankungen des Menschen dar. Während über Eier
und Geflügel in erster Linie Salmonella Enteritidis als krankmachender
Keim übertragen wird, gilt beim Schwein hauptsächlich Salmonella
Typhimurium als kritische Variante. Bei insgesamt leicht rückläufigen
Erkrankungszahlen des Menschen ist dieses Serovar zweithäufigste Ursache
für das Krankheitsgeschehen. In Deutschland soll dieser Entwicklung durch
die Einführung von Salmonellen-Kontrollprogrammen in den Schweineerzeuger-
und Schlachtbetrieben Rechnung getragen werden.

Um einen Überblick über die aktuelle Salmonellenbelastung und das damit
verbundene mögliche Risiko für den Verbraucher zu erhalten, hat das
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin,
BgVV, 1996 ein bundesweites standardisiertes Salmonellen-Monitoring
durchgeführt. Serologisch und bakteriologisch untersucht wurden knapp
12.000 Schlachtschweine auf sieben Schlachthöfen verteilt über die
Bundesrepublik Deutschland. Die Studie, ein gemeinsames Projekt der
Bundesministerien für Gesundheit sowie Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten, wurde gemeinsam mit der Bundesforschungsanstalt für
Viruskrankheiten der Tiere und der Tierärztliche Hochschule Hannover
durchgeführt. Die Teilnahme der Schlachthöfe erfolgte auf freiwilliger
Basis.

Die Untersuchung zeigte, daß rund sechs Prozent der deutschen
Schlachtschweine mit Salmonellen kontaminiert sind. Deutschland liegt
damit im europäischen Durchschnitt. Von Vorteil für ein künftiges
Kontrollprogramm ist, daß im Schnitt von zwanzig Lieferungen von
Schlachttieren nur eine stark belastet war, der Rest eher gering. Um
kritische Erzeugerbetriebe sicher identifizieren zu können, empfiehlt
das BgVV die Einführung flächendeckender einheitlicher Kontrollprogramme
an deutschen Schlachthöfen und darauf aufbauend wirksame Sanierungs-
maßnahmen in Mast- und Ferkelerzeugerbetrieben. Staatliche Einrichtungen
und Wirtschaft sind hier gleichermaßen gefordert.

Das BgVV empfiehlt außerdem eine möglichst enge und strukturierte
Zusammenarbeit zwischen Schlachthöfen und Lieferbetrieben, da die
Studie hierfür einen deutlichen Zusammenhang mit der Salmonellen-
kontamination belegt. Schlachthöfe, die feste Zulieferbetriebe
haben, weisen geringere Kontaminationszahlen auf, als Schlachthöfe,
die die Schlachttiere von wechselnden Erzeugern beziehen.

Als geeignete Methode im Rahmen eines solchen Kontrollprogrammes
hat sich in dieser Studie die serologische Untersuchung von
Fleischsaftproben erwiesen. Diese in Dänemark entwickelte Nachweis-
methode ist in Deutschland bisher nicht etabliert. Sie wird derzeit
am BgVV standardisiert und an den Untersuchungseinrichtungen etabliert.
Ende März führt das Institut einen ersten Einführungskurs für
Mitarbeiter staatlicher Untersuchungsstellen durch.

Zur zügigen Umsetzung der Ergebnisse des Salmonellen-Monitorings in
praxisnahe Kontrollprogramme wurden zwei Arbeitsgruppen unter
Federführung der Bundesministerien für Gesundheit sowie Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten eingerichtet, in denen das BgVV mitarbeitet.

BgVV, 01/97, 4. Februar 1997
 



 

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